Viel Stadt
Am letzten Freitag düsten wir gleich nach der Schule ab, um mit dem Bus (öV) zum Busterminal Tres Cruces in der Mitte der Stadt zu fahren. Von dort aus nahmen wir den Bus nach Colonia del Sacramento, um dann mit dem Schiff rüberzufahren nach Buenos Aires. Warum so umständlich? Diese Variante ist viel günstiger als die Version mit dem Speedboat von Montevideo direkt nach Buenos Aires. Und weil wir ja noch ein paar Wochen unterwegs sein werden, schauen wir im Moment auf jeden Peso. So einfach. Auf diese Weise konnten wir auch schon einen Blick auf die ersten 180 km unserer Radreise werfen, die am Samstag beginnt.
Also – Buenos Aires. Um ca. halb elf am Freitag abend waren wir dann dort und mussten noch zur Unterkunft im Stadteil Palermo kommen. Taxi – einfach und für unsere Verhältnisse auch sehr günstig. Und wir haben einen Schatz von einem Taxifahrer erwischt. Mit unserem suuuuuuperguten Spanisch (uiuiui) haben wir uns auf Kindergartenniveau verständigt. Aber!! – wir haben uns verständigt! Z.B. hat er uns erzählt, dass sein Urgrossvater aus Berlin eingewandert ist und dass seine Mutter (die Mama ist für einen Argentinier quasi eine Heilige) auch Carmen heisst. Als wir dann am Ziel angekommen waren, hat er noch gewartet, bis wir im Haus verschwunden waren. Zunächst mussten wir nämlich noch den Schlüssel organisieren, der mit Zahlencode hinterlegt war für unser AirBnB-Appartement.
Am Samstag morgen sind wir durch die Stadt gewandert, gefahren und gebummelt. Zunächst gemeinsam mit einer Schweizerin, die wir für eine private Stadtführung engagiert hatten. Traumfabrik Argentinien. Von Regula erfuhren wir eine Menge über Land und Leute, über die Stadt, ihre Entstehung und was es sich anzuschauen lohnt, an so einem kurzen Wochnenende. Spannend ist die Geschichte der Einwanderung und wie Stadt gewachsen ist. Spannend aber auch wie der Alltag in BA so funktioniert.
Die Unterschiede zu Montevideo sind überdeutlich. Das hat uns überrascht, denn eigentlich sagt man Montevideo nach, die kleine Schwester von Buenos Aires zu sein. Einige Beispiele: Die Stadt ist viel heisser, durch ihre Lage und einfach, weil so viele Menschen dort leben. Es ist alles viel grosszügiger gebaut, viel sauberer und einfach weltstädtischer. BA ist gross, gross, gross und am 3.3. war es seeeehr heiss – 35°.
Trotz der vielen Touristen sind viele Menschen sehr herzlich und hilfsbereit (wie in MV auch). Bei unserem Gottesdienstbesuch am Sonntag bekamen wir das besonders zu spüren. Die Menschen haben uns ein Zugehörigkeitsgefühl vermittelt, erklärt und sogar angeboten zu übersetzen. Sehr cool finden wir, dass es bis ca. eine Viertelstunde nach Beginn dauert, bis alle da sind. Am letzten Sonntag war die Kirche dann aber auch voll, bis fast auf den letzten Platz. Wahnsinn!
Ein Besuch von La Boca und San Telmo darf natürlich nicht fehlen, wenn man BA besucht. Wir liessen uns in San Telmo einfach treiben. Viel Schönes, Kurioses, Absurdes auf dem Markt, Livemusik und leckere Happen an jeder Ecke in der Altstadt San Telmo. Ein Schmankerl der Strassenmusik hier:
Buenos Aires in Worte zu fassen oder in Bilder zu bannen fällt schwer. Die Stadt musst Du selbst erleben. Versucht haben wir es hier aber trotzdem 😉
Hi Carmen, Hallo Jörg,
Ihr erlebt tolle Sachen und scheint alles ganz grossartig zu geniessen. Zum Gottesdienst wäre ich dort auch mal gerne gegangen. Das muss schon eine besondere Atmosphäre sein. Aber als ich geschäftlich dort war, fehlte die Zeit. Könnt Ihr das Fleisch überhaupt noch durch den Schlund kriegen? Meiner Erinnerung nach gab es Gebratenes Morgens, Mittags, Abends.
Wir wünschen Euch weiterhin Gottes Begleitung und viele wunderbare Erlebnisse.
Liebe Grüsse von Astrid und Roland
Ihr Lieben,
ja, der Schein trügt nicht 🙂 wir geniessen diese besondere Zeit. Wer weiss, ob wir jemals wieder so etwa machen können. Ja, wir können noch Fleisch sehen, weil wir ja viel selbst kochen und keine Vollpension geniessen… Zum Glück. Gestern haben wir ein parillado gegessen, mit Nieren, Blutwurst, Rückenmark und allem tamtam. Ein Riesenberg Fleisch. Danach hatten wir dann doch erst mal genug.
Danke für Eure liebe Nachricht!
Eure Carmen & Jörg
Meine lieben Beiden, ich freue mich immer über euren Bericht. Danke! Für euren Start am Samstag alles Gute und denkt bitte an das Flickzeug! Herzliche Grüße euer Dieter
Lieber Dieter! Danke für die Wünsche. Flickzeug haben wir dabei 🙂 Gaaanz wichtig. LG!!