Christus ohne Handy
Unsere Riobilder teilen wir gern. Leider sind es nur wenig Fotos, weil wir das Handy nicht immer mitnahmen.
Wir sind zum Beispiel zur Christus Statue hochgewandert. Es gibt einen Trail, der im Parque Lage beginnt. Dort sagte uns ein Parkmitarbeiter „Kein Problem, der letzte Überfall war im September.“ Die Mitarbeiter am Traileingang tragen kugelsichere Westen, man muss sich registrieren. Hmmmm. Kein Problem? Wir wollten es uns jedoch nicht nehmen lassen, dort hochzulaufen. Also nahmen wir ausser etwas Bargeld und Wasser nichts mit. Es war ein seltsames Gefühl, oben angekommen zwischen all den Selfie-Queens und -Kings, kein Foto zu schiessen. Aber irgendwie fühlten wir uns sehr frei. Denn Christus, nicht nur den in Rio, haben wir im Herzen. Jetzt noch mehr. Ach ja – und passiert ist gar nichts. Leider sind nicht einmal die Äffchen vorbei gekommen, die ich so grossartig finde.
Auch andere Touren machten wir ohne Handy, denn wir möchten unser einziges verbliebenes Handy natürlich nicht auch noch loswerden. Die beeindruckende „Escaderia de Selarón“ haben wir jedoch (wie alle anderen Touristen) fotografiert. Es ist angeblich das grösste von einem einzelnen Künstler geschaffene Kunstwerk, das es auf der Welt gibt. Der Künstler Selarón arbeitete über 20 Jahre lang daran, bis zu seinem Tod 2013. Und auch das Cafe „Confeitaria Colombo„, das es seit über 120 Jahren gibt, besuchten wir mit Handy.
Der Stern am brasilianischen Schmuckhimmel
Wir haben in Rio viele Touren mit dem Radel gemacht. Unbdingt zu empfehlen für Schmuckinteressierte und Edelsteinkenner ist ein Besuch des Hauptsitzes der Schmuckmanufaktur H. Stern. Der Gründer Hans Stern wanderte Anfang des 20. Jahrhunderts von Deutschland nach Brasilien aus. Er setzte es sich zum Ziel, die Vielfalt und Schönheit der Edelsteine Brasiliens in der ganzen Welt bekannt zu machen. Daraus entstand die Schmuckmanufaktur H. Stern, die inzwischen in vierzehn Ländern vertreten ist und über 3.500 Mitarbeiter zählt. Wir wurden im Shoppingzentrum in unserer Nähe zu einer Tour eingeladen, als ich mir die Nase am Schaufenster platt drückte. Der Kunde wird von vorne bis hinten hofiert, die Führung gibt es in der Muttersprache. Unverbindlich bekommt man Schmuckstücke gezeigt, die man probieren darf, Getränke gibt es natürlich gratis ebenso wie ein Shuttle zurück zum Hotel – wenn man nicht gerade mit dem Velo da ist. Die Sammlung an Turmalinen ist höchst beeindruckend. Bis vor kurzem hat man gesammelt, um die 1007 verschiedenen Farbnuancen des Turmalins in Form von geschliffenen Steinen zu präsentieren. Und als Fan vom Turmalin schlug mein Goldschmiedeherz um so höher.
Chillen in Ipanema
Ipanema ist unser Lieblingsstrand. Schöner als Copacabana, wie wir finden. Während man so in seinem Stühlchen chillt, spielt sich vor der Nase der Sonnenanbeter ein grossartiges Schauspiel ab. Da kommen fliegende Händler mit allerlei Essen vorbei, Drinks gibt es direkt aus der Hosentasche, Bikinis, Tücher, Sonnenbrillen, Schmuck, Sonnenmittel und sogar Hängematten, Henna-Tatoos und Stadttouren. Alles gibt es am Strand. Und jeder Händler singt sein eigenes Lied. Am Strand von Urca steht eine Frau, die immer ruft „Agua, Agua“. Sie klingt wie eine quakende Ente und ich könnte Tränen lachen, wenn Sie ihr Gequake anstimmt.
Velos zum Fliegen
Letzte Woche mussten wir Bikekartons auftreiben, damit wir unsere Räder für den Rücktransport in die Schweiz verpacken können. Dank Andreas war das weniger problematisch als gedacht. Wir hätten sogar den Verpackungsservice in Anspruch nehmen können. Wir verpackten die Räder aber lieber selbst und konnten so auch noch die Schlafsäcke mit unterbringen. Das war tricky, aber so sollten die Räder heil in Zürich ankommen. Die Kartons schleppten wir vom Bikehändler in Copacabana zu Fuss ins Hotelinho, 3 km, was uns mal wieder einige ungläubige Blicke bescherte. Aber daran haben wir uns ja schon gewöhnt.
Danke
Andreas hat uns die Zeit in Rio leicht gemacht und uns im Hotelinho Urca ein Stückchen Zuhause gegeben. Ausserdem hat er vieles organisiert und uns tolle Tipps gegeben. Danke dafür!
Hallo Ihr Beiden, vielen Dank für die Berichte der letzten Tage in Rio. Ich wünsche Euch einen ganz guten Heimflug in die Schweiz. Uebrigens: der Wings for Live World Run fand auch in Wien statt, ich durfte vom
1. – 10. Mai dort sein, allerdings habe ich eher Opern und Konzerte genossen :-).
Gute Reise und bis bald. Liebe Grüsse. Vreni
Liebe Vreni
Einmal haben wir es hier ja auch in die Oper geschafft… Davon werde ich mal erzählen, wenn wir mal wieder bei einem Bierli nach der Chorprobe plaudern!
Ganz liebe Grüsse und Danke Dir – Ich glaub, Du bist unsere treueste Leserin 🙂 Vor allem schneller als wir – der Beitrag war schon online, der Newsletter ist aber erst soeben raus!
Bis Sonntag
C & J