Grüner wird’s nicht – Costa Verde

Paraty

Mit dem Reisebus geht es von Foz do Iguaçu nach Curitiba, 12 Stunden Bus fahren. Laut Tourbook soll die Strecke dorthin ist sehr stark befahren und nicht sehr attraktiv sein. Im Bus sehen wir dann, dass wir vor allem Höhenmeter verpassen 🙂 Wie ärgerlich… 😉

Curitiba

Unser erster Eindruck von Brasilien ist: Alles ist so aufgeräumt, so neu. Die Toiletten kann man abschliessen, es gibt WC-Papier, die Wasserhähne funktionieren. Zumindest für Foz do Iguaçu und Curitiba trifft das zu.

Curitiba ist die achtgrösste Stadt Brasiliens und hat einige sehr schöne Parks. Vor allem der botanische Garten sticht heraus und ist einen Besuch wert. Weil wir uns auf über 900 m ü.M. befinden, ist es ausnahmsweise nicht so heiss und schwül. Die Altstadt ist bunt, touristisch und gefällt uns besonders am Freitag abend, da steppt der Bär. Strassenmusik, toller Caipirinha, leckeres Essen, günstige Preise, viel junge Menschen – einfach grossartige Stimmung.

Unsere bescheidenen bis nicht existenten Portugisischkenntnisse (wir lesen fleissig im Reiseführer, üben mit Duolingo und haben die wichtigsten Phrasen runtergeladen) helfen uns mal gar nicht weiter. Wir verstehen kein einziges Wort! Das wird sich sicher in den nächsten Tagen ändern, wenn wir uns erst mal in das sympatische Genuschele eingehört haben. Bis dahin reden wir einfach mit unserem rudimentären Überlebensspanisch auf die Leute ein. Bisher funktioniert das prima.

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Planänderung

Ursprünglich wollten wir von Curitiba aus wieder auf die Velos steigen und nach Rio de Janeiro radeln. Der erste Teil der Strecke soll jedoch eher eintönig sein und wie wir dann selbst sehen ist es wieder sehr, sehr hügelig mit ziemlich viel Verkehr. Ausserdem ist eine Menge Regen angesagt und so beschliessen wir, nochmals den Bus zu nehmen.

Der Reisebus ist in Brasilien DAS Verkehrsmittel für weite Distanzen. Wir haben ja schon Übung und dass alle Welt glotzt, als wären wir vom Mars, stört uns längst nicht mehr. Also die Pedale abschrauben, das Vorderrad rausnehmen, den Lenker querlegen und ggf. auch den Lenker ganz herausnehmen.
Dann heisst es hoffen auf nette Busbegleiter. Das diskrete Wedeln mit dem roten Pass verfehlt auch dieses Mal seine Wirkung nicht. Ein herzlicher Brasilianer kommt auf uns zu und fragt: Suizo? Si, Si!! Parlez-vous français? Ah oui, bien sûr. Jörg ist voll in seinem Element. Der gute Mann freut sich wie ein kleiner Junge. Er hat 9 Monate in Genf gearbeitet! Klein ist die Welt… So landen die Räder in den Gepäckfächern, die noch kleiner sind als beim letzten Mal.

Wir fahren als nach Santos (SP), 50 km südlich von São Paulo. Eine mittelgrosse Stadt am Atlantik.

Der erste Tag am Meer

Auf das Meer haben wir uns so gefreut. Aber zuerst einmal regnet es. Den ganzen Tag. So war es angesagt, darum haben wir für zwei Tage im altehrwürden Hotel Atlântico eingecheckt. Es ist etwas in die Jahre gekommen. Mit etwas Fantasie kann man den Ruhm von früher jedoch noch gut erkennen.

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Die Costa-Verde hat ihren Namen mehr als verdient

Grüner wird’s nicht. Wir sind endlich am Meer und der Regenwald bildet einen tollen Kontrast dazu. Auch wenn es ab nun sehr hügelig, um nicht zu sagen bergig wird, geniessen wir jede Kurve. Immer wieder tauchen neue Buchten auf, neue Örtchen mit mehr oder weniger Tourismus. Mercardinhos – kleine Tante-Emma-Läden, Lanchonetes – Lanches sind brasilianische Snacks, allesamt frittiert und suuuuper lecker, Beaches mit knackigen Surfern, frische Früchte und Säfte, Eis / Glacé und in ein paar Orten historische Ortskerne. Überall gibt es öppis zum Luege und es wird echt nicht langweilig. Einfach herrlich!

Gern würden wir campen, das Wetter ist super und nachts kühlt es schön ab. Aber welchen Campingplatz wir auch ansteuern, es will einfach nicht klappen. Der erste steht nach dem vielen Regen halb unter Wasser, der nächste ist nicht da, der nächste geschlossen, ein weiterer wieder nicht existent und noch ein anderer ist in einem seltsamen Stadtviertel. Es ist Nebensaison. Das nehmen wir mal als Enschuldigung. Wir tingeln gezwungenermassen wie die „Edelpilger“ von Pousada zu Pousada.

Und dann landen wir in Paraty. Auf das Örtchen haben wir uns schon lange gefreut. Es hat einen historischen Stadtkern aus dem 17. Jahrhundert. Obwohl es recht touristisch ist, hat der Ort doch seinen Charme. In den Strandrestaurants kann man super chillen und ein Cerveja oder einen Caipi trinken. Ach der Caipirinha ist Hammer!!!!

Das absolute Verwöhnprogramm bekommen wir bei Björn, im Planeta Banana B&B . Er versorgt in seinem superschönen Gästehaus mit Kaffee und Kuchen und tollem Frühstück. Es ist alles sehr geschmackvoll eingerichtet und wir fühlen uns rundum wohl. So wohl, dass Jörg samt Kaffeetasse aus der Hängematte plumst. Rolle rückwärts! Versüsst wird die Zeit ausserdem mit seinen zwei tollen Kindern und Lola, der Hündin.

Björn hilft uns, die Weiterreise nach Rio de Janeiro zu organisieren und gibt uns wertvolle Tipps. DANKE!

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STRECKENINFO

 

 

 

 

8 Kommentare bei „Grüner wird’s nicht – Costa Verde“

  1. Hello Carmen und Jörg
    Eure Reise zu Hause nach zu lesen, ist fantastisch. Gratuliere euch zu eurem Abenteuer. Wünsche euch weiterhin viel Spass. Liebe Grüsse von Vreni aus Meisterschwanden

    1. Liebe Vreni
      Das Abenteuer ist nun zu Ende. Morgen geht es heim! Schluss mit lustig 😉
      Danke für die Blumen und schön, dass es Dir gefallen hat, uns online zu „verfolgen“.
      Liebe Grüsse
      Carmen

  2. Ihr Lieben!
    Ich finde eure Velotour den Hammer schlechthin und wünsche euch weiterhin ganz viel Spaß.
    Bleibt vor allem gesund und passt auf euch auf.
    Viele Grüße aus Bielefeld, der Stadt, die es nicht gibt
    Ise

    1. Liebe Ise
      danke für Deinen tollen Kommentar.
      Morgen erreichen wir Rio.

      Liebe Grüsse
      Carmen

  3. Michèle Stadelmann sagt: Antworten

    Hallo Carmen und Jörg so schöööööön und das macht so viel Spass eure Berichte zu lesen und die tollen Bilder. Dankeschön und noch eine gute Zeit geniesst es. Liebe Grüsse aus Bettwil Michèle

    1. Danke liebe Michèle. Das freut uns sehr. In den nächsten Tagen kommt wieder einer!
      LG nach Bettwil – da ist es ja auch sehr schön 🙂
      C&J

  4. Liebe carmen, lieber jörg. Ich lese eure tollen berichte immer sehr gern. Das wollte ich einfach mal nach südamerika melden?. Noch eine ganz ganz tolle zeit!!?

    1. Danke, Du Liebe! Wir schreiben auch gerne 🙂 In den nächsten paar Tagen gibt es wieder einen spannenden Bericht.
      LG, C&J

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